Mobilisierung gegen Naziaufmarsch am 7. Juli in Frankfurt läuft auf Hochtouren
Antifa ruft Polizei zu Dienst nach Vorschrift auf

3. Pressemitteilung der Antifa-Koordination Frankfurt/Main

In Frankfurt und darüber hinaus beginnt die heiße Phase der Mobilisierung gegen den geplanten Aufmarsch von NPD und Freien Kameradschaften am 7. Juli.

Inzwischen wurden im Rhein-Main Gebiet rund 25 000 Aufkleber und einige tausend Plakate verklebt, die zur Beteiligung an den antifaschistischen Aktivitäten um den 7. Juli aufrufen. An Veranstaltungen, die sich inhaltlich mit den Nazis und praktisch mit dem Widerstand gegen ihren Aufmarschversuch beschäftigen beteiligten sich mehrere hundert Menschen. Weitere Veranstaltungen folgen. Termine gibt es unter www.antifa-frankfurt.com. Hier stehen für die virtuelle Mobilisierung inzwischen auch Banner und eine Powerpointpräsentation zum Download bereit.

Um den Druck auf die regionale Naziszene zu erhöhen wurden in den vergangenen Wochen mehrere Neonazis in Frankfurt geoutet. 'Wir wollen deutlich machen, dass wir nicht nur am 7. Juli sondern auch davor und danach nicht dulden werden, dass sich im Rhein-Main-Gebiet eine Naziszene formiert', so Antifa-Sprecher Lars Mertens.

Aufgrund des regen - auch bundesweiten - Interesses an den Gegenaktivitäten am 7.Juli erwartet die Antifa Koordination mehrere tausend Menschen, die sich aktiv den Nazis entgegenstellen werden. 'Wir gehen davon aus, dass viele Menschen mit Blockaden und direkten Aktionen Vorort verhindern werden, dass der Aufzug der Neonazis überhaupt starten kann', so Mertens weiter.

Sollte die Polizei wider Erwarten doch den Naziaufmarsch gegen den antifaschistischen Widerstand durchsetzen, werde die Stadt und ihre Institutionen Ziel antifaschistischer Aktivitäten am 7. Juli.

In Bezug auf die Verlautbarungen des Ordnungsamtes in der letzten Woche hieß es, dass die Stadt den Aufmarsch - wenn auch unter Auflagen - ermögliche, mache sie zur Zielscheibe antifaschistischer Aktivitäten, sollte der Aufmarsch nicht vorher verhindert werden können.

Die Antifa-Gruppen bekräftigten ihre Kritik an der Stadtverwaltung. Die geplante Route sei eine "Provokation". Gerade die Stadtviertel Bockenheim, Hausen und Rödelheim zeichneten sich durch einen hohen Anteil an Migranten und eine linke Kulturszene aus. Es zeige sich, dass den staatlichen Behörden "offensichtlich an einer polizeistaatlichen Machtdemonstration, aber überhaupt nicht an der Sicherheit der Anwohnern gelegen ist".

Mertens: 'Auch wer versucht, den Aufmarsch auf den frühen Morgen und aus der Innenstadt in ein Viertel am Stadtrand zu verlegen, ermöglicht den Nazis, in Frankfurt ihre rassistische und antisemitische Propaganda zu verbreiten und gewalttätig eine temporäre No-Go-Area für alle "Undeutschen" zu schaffen'.

Antifa ruft Polizei zu "Dienst nach Vorschrift" auf

Mit Blick auf das bürgerliche Römerbergbündnis erklärte der Antifa-Sprecher: "Es ist ein schlechter Witz mit der CDU und SPD einen alternativen Nationalismus gegen Nazis zu feieren. Wer den Nazis wirklich etwas entgegensetzen will, der läßt dieses Bratwurstfest rechts liegen und beteiligt sich an den Blockaden."

In Richtung der Polizei erklärte der Antifasprecher:

"Anstatt sich hinter Paragraphen zu verstecken, rufen wir die Beamten auf: Beteiligen Sie sich nicht an der polizeistaatlichen Durchsetzung des Naziaufmarsches gegen Antifaschisten. Feiern sie am 7.7. krank oder machen sie wenigstens Dienst nach Vorschrift. Das wäre mal gelebte Zivilcourage".

Man hoffe, dass sich auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) diesem Aufruf anschließe. Die GdP unterstützt den Aufruf des Römerbergbündnis.

Frankfurter Antifa Gruppen rufen zur Verhinderung des Naziaufmarsch auf Erste Presseerklärung der Antifa-Koordination Frankfurt
Bericht
vom Outing der Frankfurter Nazis Paul Litschke im Vorfeld der angekündigten Nazi-Demo am 7. Juli 2007
Aufruf
der Anti-Nazi-Koordination
Mobilisierungsseite
der Anti-Nazi-Koordination
Veranstaltungen
zur Mobilisierung gegen die Nazi-Demo am 7. Juli

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