Rede der FDJ Frankfurt

"Unsere Ehre ist die Treue" scheint das Motto dieses provinziellen Häufleins zu sein, dass dem eigenen Bundestagsabgeordneten eben diese hält wie ein deutscher Schäferhund seinem Herrchen. Und dieser Herr mimt die verfolgte Unschuld wie so viele Antisemiten vor ihm.
Ein Betrachter dieses erbärmlichen Szenarios, welches sich vor unseren Augen
abspielt, könnte sich vom äußeren Schein blenden lassen und schlussfolgern: Bei den Besuchern handelt es sich um eine isolierte Minderheit, um einen Hinterbänkler
plus Anhang und ein paar dahin siechende älterer Herren des Stahlhelm-Flügels der von Alfred Dregger geprägten hessischen CDU.

Neuhof alleine? Und isoliert?
Also als eine Art negatives Gegenbild des "unbeugsamen gallischen Dorfes",dass den Belagerern widerstand leistet, mit debilen Einwohnern und einem antisemitischen Majestix an der Spitze? Dann wäre es ja wohl kaum der Rede wert, doch wer die Lage so einschätzt irrt. Denn Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus sind keine Überbleibsel der schwarz-braunen Ränder der Bonner Republik, sondern weitgehend gesellschaftlicher Konsens in der Berliner Republik und Regierungspolitik.

Alle Deutschen seien Opfer gewesen, zuerst wurden sie von den Nazis unterdrückt, dann von den Amis bombardiert und schließlich von den Russen vergewaltigt so lautet das Glaubensbekenntnis der Berliner Republik.

Das spiegelt sich wieder in der Diskussion über das so genannte "Zentrum gegen Vertreibung", die Darstellung der Deutschen als Opfer der Bombardierungen u.a. durch das Buch "Der Brand" von Jörg Friedrich, oder dem neuen Buch von Martin Walser welches die Botschaft enthält: Ein Deutscher heute könnte noch nicht mal über La Mettrie philosophieren, ohne von den Amis Auschwitz unter die Nase gerieben zu bekommen. Die Täter werden zu Opfern stilisiert, dass deutsche Kollektiv trauert endlich darf es das wieder.

Um zu wissen das es sich bei den Juden um ein Tätervolk handelt, dazu braucht der deutsche Michel weder Martin Hohmann noch seinen durch einen Unfall um frühen Ableben genötigten - Kollegen Möllemann, es reicht wenn man den Fernseher anschaltet und einen Bericht der deutschen Medien über Israel ansieht : gibt's Tote: war der Jude dran Schuld, die Mitglieder der antisemitischen Mörderbanden von Hamas und Hisbollah hingegen werden als Widerstandskämpfer bezeichnet. Wie barbarisch müssen die Zustände in einem Land, wenn der Satz eines ZDF-Kommentatoren über die Geiselnehmer in Beslan: "Glücklicherweise haben die Geiselnehmer diesmal Kinder als Geiseln genommen, das wird es Putin schwer machen, stürmen zu lassen." nicht auf öffentliche Empörung stößt, sondern für normal gehalten wird.

Es bleibt allerdings nicht bei der geistigen Mobilmachung und Kriegsvorbereitung. Deutschland wurde zum zweitgrößten Truppensteller der Welt, der Kanzler droht er werde finster entschlossen einen Sitz im UN- Sicherheitsrat anstreben, einer Organisation die im Kampf gegen Deutschland gegründet wurde und die Feindstaatklausel nicht rückgängig gemacht hat. Die EU-Verfassung schreibt eine Verpflichtung zur Aufrüstung den einzelnen Mitgliedern vor und gleicht damit eher einem Militärdiktat als einer Verfassung, der Oberbefehlshaber der europäischen Armee ein deutscher General Schuwirt. Auf militärischem Gebiet ist die Vereinigung Europas unter deutscher Führung also schon weit fortgeschritten. Und diese Entwicklung hat eine materielle Grundlage. Ohne den Tag der heute in Neuhof, wie in Erfurt gefeiert wird der 3. Oktober, ohne die Einverleibung eines souveränen Staates, wäre ein deutscher Sonderweg, wie z.B. die Anerkennung Kroatiens und Sloweniens, gegen den erklärten Willen der 4 Siegermächte, kaum denkbar gewesen.

Auch ein kollektives Beweinen der Bombenopfer, wie es im März diesen Jahres in Frankfurt durchgeführt wurde fand vor 89/90 einem Radiobericht zu folge aus "Rücksichtnahme gegenüber den hier stationierten US- Amerikaner" nicht statt. Martin Hohmann feiert diesen Tag also zu Recht, denn er symbolisiert das Ende der Nachkriegsordnung. Es handelt sich um einen deutschen Sieg über die Alliierten. Der 20. April z. B. eignet sich nicht als Feiertag, da er ja die Erinnerung an den 8. Mai 1945 beinhaltet. Martin Hohmann unterscheidet sich von anderen Nationalisten und Antisemiten eben dadurch, dass er nicht in der Lage oder willens war, den Geist der Berliner Republik zu transportieren ohne das die Rede wirkt, als sei sie direkt von Joseph Goebbels abgeschrieben worden.

De Gaulle sagte einmal, dass er Deutschland so gern habe, dass er am liebsten zwei davon hat. Ob es möglich ist, den 3. Oktober wieder rückgängig zu machen, weiß ich nicht, als Ziel wäre es sicherlich erstrebenswert vielleicht wäre auch eine polnisch-französische Grenze eine angemessene Alternative. Beide Lösungen würden Europa wahrscheinlich ein wenig sicherer machen.

Neuhof ist überall - Antisemiten und Deutschnationalen auf die Pelle rücken!