Der Nazi-Aufmarsch fiel aus, weil der Anmelder, Steffen Hupka, nicht erschienen
ist. Er war am 1. Mai definitiv nicht in Frankfurt und hat die Demonstration
fernmündlich abgesagt. Bereits im Vorfeld der Demonstration war die mehr
als schwache Mobilisierung für Frankfurt (im Gegensatz zu Berlin und Halle)
aufgefallen. Zusammengenommen ergibt dies den Eindruck, als wenn Hupka nicht
ernsthaft vorgehabt hätte in Frankfurt zu marschieren. Es war in den letzten
Jahren ja auch kein Spaß für die die Nazis in Frankfurt.
Die Polizei hatte die Anmeldung Hupkas wohl ernst genommen. Sie war mit zahlreichem
Personal in Fechenheim und in der Innenstadt präsent. Das Verhalten der
Polizei war an vielen Stellen ruppiger und aggressiver als im letzten Jahr.
Allem Anschein nach hatte sie auch eine Alternativroute für die Nazis vorbereitet.
An der Blockade in Fechenheim beteiligten sich bis zu 400 Personen (nicht wie
hier zunächst gemeldet 500). Viele kamen aber erst relativ spät. Bis
kurz vor Beginn des Gottesdienstes um 11:00 wäre es für die Polizei
sehr leicht gewesen zu räumen.
Über den Alfred-Brehm-Platz wurden trotz zeitweiliger Kesselung und Kontrolle
eines Teils der anwesenden AntifaschistInnen etwa 300 Leute Richtung Fechenheim
geschleust. Viele von Ihnen konnten bereits in der Umgebung abgefangen und weiter
geschickt werden.
An einem weiteren Blockadepunkt versammelten sich etwa 200 AntifaschistInnen,
die später per Demonstration zur Mainkur kamen.
Da weitere kleinere Gruppen rund um Fechenheim unterwegs waren dürften
insgesamt zwischen 800 und 1.000 Menschen gegen den drohenden Nazi-Aufmarsch
auf der Straße gewesen sein. Angesichts der schwachen Mobilisierung ist
dies durchaus positiv zu werten. Frankfurt bleibt für Nazis ein schwieriges
Gelände.
Weitere Berichte:
Ein Kommentar von Hans-Christoph Stoodt von der
Anti-Nazi-Koordination, in dem er eine erste Analyse des diesjährigen 1.
Mai vornimmt und die These vertritt, die Nazis hätten sich diese Jahr ernsthaft
auf eine Demonstration in Frankfurt vorbereitet.
Bei Indymedia finden sich unter dem Titel Peinlich:
Nazidemo in Frankfurt/M am 1.Mai zwei Fotos und eine Presseerklärung
sowie ein Erfahrungsbericht
Neu: Einige weitere Fotos
aus Fechenheim.
Zeitungsartikel:
Gegendemonstranten
feiern Absage der Neonazis als Sieg (Frankfurter Rundschau) + Kommentar
Ein
schlechtes Pflaster für Neonazis (Neues Deutschland)