Eine kurzfristige Absage der angekündigten, angemeldeten und von den Ordnungsbehörden beider Städte widerstandslos akzeptierten Nazi-Demonstrationen für Dienstag, 3. Oktober, in Kelkheim und (11 Uhr) und Königstein (15 Uhr) ist nicht in Sicht.
Der DGB-Vorsitzende der Region Frankfurt-Rhein-Main, Harald Fiedler, kritisierte vorgestern völlig zu Recht das Verhalten der beiden Kommunen, die offenbar nicht bereit sind, den Rechtsweg gegen die angekündigten Demonstrationen auszuschöpfen.
Dem Vernehmen nach hat Marcel Wöll, NPD-Landesvorsitzender und Repräsentant des militanten Kameradschaftsflügels in der NPD, in Kooperationsgesprächen mit den Ordnungsbehörden klargestellt, daß er diesmal mit seinen Kameraden tatsächlich gedenkt, zu demonstrieren, und damit eine Werbeoffensive für seine nationalsozialistische Weltanschauung im Bereich Taunus starten möchte.
Bei anderen Gelegenheiten (Frankfurt, Fulda) hatte Wöll angemeldete Demonstrationen kurzfristig wieder abgesagt.
In Übereinstimmung damit liegen nun auch Berichte über Flugblattverteilaktionen der NPD in Kelkheim vor.
Die schon seit längerem geäußerte Einschätzung, daß die Nazi-Wohngemeinschaft von Wöll und seinen Kameraden in Butzbach, der Hessentagsstadt 2007, als Organisationszentrum faschistischer und rassistischer Aktivitäten anzusehen ist, bewahrheitet sich damit erneut. In Butzbach scheint man damit keine Probleme zu haben.
Treffpunkt der Nazis wird Dienstag, 3. Oktober, 11 Uhr, Bahnhof Münster (Kelkheim) sein, von wo man in das Kelkheimer Industriegebiet demonstrieren möchte. In Königstein treffen sich die Nazis um 15 Uhr "Parkplatz Mitte" (Nähe Bahnhof). In beiden Orten wird unter dem Motto "Zukunft statt Globalisierung" demonstriert. Zu vermuten ist in beiden Fällen die Anreise der Nazis mit der Bahn.