Preseerklärung der Anti-Nazi-Koordination:

Das Sommerfest der NPD fiel aus

Für den vergangenen Samstag hatten die NPD-Kreisverbände Frankfurt und Offenbach zu einem gemeinsamen "Großen Sommerfest" in Fechenheim aufgerufen: ein "volksgemeinschaftliches Beisammensein" mit "völkischer Musik" war
angekündigt worden.

Die Anti-Nazi-Koordination hatte dazu aufgerufen, die braunen "Kameraden" nicht alleine feiern zu lassen. Diesem Aufruf hatte sich die Antifa angeschlossen.

Die NPD hatte von vornherein schlechte Karten, hatten ihre Verantwortlichen doch vergessen, ihre Zusammenkunft anzumelden, was wir statt dessen dann für den fraglichen Ort und für unsere Gegenkundgebung taten.

Am Nachmittag des "volksgemeinschaftlichen Beisammenseins"standen eine Weile zwischen 5 und 10 jugendliche Besucher des "Grillfestes" unschlüssig am Bahnhof Mainkur herum. Von dem radelnden örtlichen NPD-Funktionär des
Kreisverbandes Frankfurt wurden sie aufgeklärt, daß die Veranstaltung ausfallen müsse - Abpfiff!

Die musikhörenden, kaffeetrinkenden und kuchenessenden Antifaschistinnen und Antifaschisten, etwa 30 - 50 an der Zahl, sowie die anwesenden Polizisten (etwa ebensoviel) hörten es mit Wohlgefallen.

Daraus ergibt sich: wenn die NPD Frankfurt und Offenbach ein großes Sommerfest feiern will, passen die Besucher des "volksgemeinschaftlichen Beisammenseins" in eine Telefonzelle.

Und auf unserer Seite: mit minimaler Vorlaufzeit und praktisch ohneöffentliche Mobilisierung war eine erfreulich große Zahl von AntifaschistInnen erschienen.

Kein Grund zur Euphorie, aber immerhin: am 1. Mai 2003 rief die NPD zur Demonstration nach Fechenheim - es kamen 11 verwirrte Jugendliche und die Demonstration fand unsererseits auf der von den Nazis angemeldeten Route statt; für den 4. April 2004 rief die NPD bundesweit zu einer Demonstration nach Frankfurt auf - zog sich dann aber wegen zu schwacher Mobilisierung wieder zurück; und nun das "große Sommerfest" mit einem ähnlichen Erfolg.

Anscheinend haben nicht mehr allzu viele Nazis aus der NPD - Szene Lust, den Versuch zu unternehmen, in Frankfurt öffentlich aufzutreten.

Hoffen wir, daß es so bleibt. Wir arbeiten daran!

Anmerkungen von antifa-frankfurt.org:

Zur Demonstration am 1. Mai 2003 hatte die "Kameradschaft" Frankfurt auf ihrer Homepage aufgerufen. Die NPD hatte an diesem Tag ausschließlich zu ihrer Demonstration in Berlin aufgerufen. Auch der Anmelder Hupka ist aus dem Spektrum der "Freien Kameradschaften", auch wenn im Rahmen der Annäherung von NPD und Kameraden Ende der 90er eine Zeitlang auch für die NPD Funktionen übernommen hatte. Unserem Eindruck nach, hatte es sich damals um eine Scheinanmeldung gehandelt, da es keine ernsthafte Mobilisierung gegeben hatte und gleichzeitig eine Demonstration dieses Spektrums in Leipzig stattfand (siehe Nazidemo in Frankfurt fiel aus)