Nazis nach Überfall in Sachsenhausen verurteilt

Presseerklärung der autonomen antifa [f]

Am Montag, dem 15. Mai 2006 sind vor dem Jugenschöffengericht in Frankfurt drei NeoNazis zu Haft- bzw. Arreststrafen verurteilt worden.

Das Gericht sah es als erwiesen, dass die aus dem Umfeld der "Freien Nationalisten Rhein-Main" stammenden Angeklagten R. Altensen, D. Embs und V. Dahl am 24. April letzten Jahres an einem gewalttätigen Angriff auf vier Antifaschisten maßgeblich beteiligt waren.

Der - zumindest polizeilich - noch nicht einschlägig in Erscheinung getretene Embs wurde zu zwei Wochen Jugendarrest ohne Bewährung, der mehrfach auch polizeilich aufgefallene Altensen zu vier Wochen
Arrest ohne Bewährung und 50 Sozialstunden, sowie der einschlägig vorbestrafte Dahl zu 1 Jahr und 6 Monaten
Gefängnis ohne Bewährung verurteilt.

Die Sprecherin der antifa [f], Sahra Brechtel, sagte nach der Urteilsverkündung: "Das Urteil ist auch ein
Ergebnis der antifaschistischen Aufklärungsarbeit über die Zustände in Frankfurt-Sachsenhausen. es kann
trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Behörden in Frankfurt Naziübergriffe verschweigen und
die im heutigen Verfahren wieder deutlich gewordene Existenz einer organisierten Naziszene leugnen."

Beim Prozess im frankfurter Gerichtsviertel war eine handvoll von NeoNazis im Zuschauerraum anwesend. Ausserdem sagten mehrere, ebenfalls am Überfall beteiligte NeoNazis als "Zeugen" aus. Die offenbar als Entlastungszeugen für ihre Kameraden vorgesehenen NeoNazis, verhedderten sich jedoch angesichts zahlreicher Belege für ihre gemeinsamen Aktivitäten in ein großes Durcheinander von Lügen. Einige NeoNazis erwartet nach ihren Aussagen nun wohl auch noch ein Verfahren wegen Falschaussage. Die Antifa-Sprecherin dazu: "Das Verhältnis der NeoNazis zur Wahrheit ist offensichtlich ebenso prekär wie zur Vernunft."

Allerdings stellte Brechtel fest, "dass sich die antifaschistische Linke in Frankfurt in keinem Fall auf die staatlichen Institutionen verlassen darf. Der Kampf gegen NeoNazis und den weit darüber hinaus in die Mitte der Gesellschaft reichenden rechten Konsens muss politisch - nicht juristisch - geführt werden."

Erklärung der antifa [f] zum zweiten Prozess gegen die Nazischläger
Presseerklärung zur Prozesseeröffnung
Presseerklärung der Anti-Nazi-Koordination

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