Die IG-Farben waren während des zweiten Weltkrieges der erste deutsche
Industriebetrieb, der ein eigenes Konzentrationslager unterhielt: Auschwitz
III, das Lager Buna-Monowitz, in dem die Zwangsarbeiter untergebracht wurden,
die beim Bau der IG-Farben-Fabrik für synthetischen Kunststoff und Flugtreibstoffe
ausgebeutet wurden. Zeitweise arbeiteten auf der Baustelle bis zu 10.000 Menschen,
insgesamt wurden etwa 25.000 Menschen von der IG Farben in Buna - Monowitz
zu Tode gearbeitet.
Anders als die in Auschwitz/ Birkenau und vielen anderen Lagern Inhaftierten
haben die ehemaligen Häftlinge von Buna-Monowitz keinen Ort, an dem sie
ihrer Toten gedenken können; das einzige verbleibende Mahnmal ist das IG
Farben-Haus. Die Universitätsleitung versprach beim Einzug in das Gebäude,
nach dem ersten Treffen von 1998 eine weitere Zusammenkunft aller noch lebenden
Zwangsarbeiter des IG Farben-KZ`s Buna-Monowitz zu ermöglichen. Das ist
bis heute nicht geschehen. Deswegen hat nun die Initiative Studierender im IG
Farben Gebäude gemeinsam mit dem Fritz-Bauer-Institut die Überlebenden
nach Frankfurt eingeladen.
Vom 24. bis zum 28. März 2004 werden ehemalige Häftlinge in Frankfurt sein und bei dieser Gelegenheit auch Gespräche mit SchülerInnen und StudentInnen führen. Ihr großes Anliegen ist es, dass ihre Leiden nicht vergessen werden, dass wir heute dafür sorgen, dass Auschwitz nie wieder passieren kann.
Für uns ist dieses Treffen die vielleicht letzte Möglichkeit, Überlebende von ihrer Haft erzählen zu hören; für die Überlebenden eine der letzten Gelegenheiten, sich noch einmal begegnen zu können - viele von ihnen wohnen heute in den USA, in Israel und Frankreich.
Wenn Ihr an einem Gespräch mit Überlebenden teilnehmen wollt oder bereit seid, zwischen dem 24. und dem 28. März für ein paar Stunden bei dem Treffen zu helfen, dann schreibt uns eine Mail an igfarbentreffen@yahoogroups.de. In Vorbereitung auf das Treffen organisieren wir eine Reihe von Veranstaltungen zur Geschichte des Lagers Buna-Monowitz, der Geschichte der IG Farben und ihrer "Auflösung" sowie zur Entschädigungsdebatte. Watch out for Flyers!
Zur ersten vorbereitenden Veranstaltung seid ihr herzlich eingeladen:
Vortrag über das Treffen der ehemaligen Zwangsarbeiter 1998
Infos und Fragen zum geplanten Überlebendentreffen 2004
mit Werner Renz, Mitarbeiter des Fritz-Bauer-Instituts und Mitorganisator
des Treffens von 1998
Donnerstag, 12. Februar um 18 Uhr
IG Farben Haus, Raum 251 (Erdgeschoss)
Veranstaltet von: Initiative Studierender im IG Farben-Gebäude