Webseite über NS-Zeit in Frankfurt

Die Website erschließt sich über drei Wege: Topographie, Chronologie und Themen. Neben zwar bekannten, hier über das Internet aber vielleicht einem breiteren Publikum zu Verfügung gestellten Dokumenten zur Verfolgung der europäischen Juden finden sich auch Quellen zur Geschichte der NSDAP in Frankfurt und zum Alltag in Frankfurt unter nationalsozialistischer Herrschaft sowie zum Widerstand gegen das NS-Regime. Das sich nur zwei kurze Beiträge auf die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma beziehen ist symptomatisch für das nach wie vor geringe (wissenschaftliche) Interesse an diesem Thema.

Die Darstellung der Bombardierung Frankfurts folgt dem üblichen Schema. Zwar wird beschrieben, dass Deutschland sowohl den Krieg als mit der Bombardierung von Zivilbevölkerung begonnen hat. Während das Leiden der Warschauer, Rotterdamer und Londoner sowie zahlreicher weiterer nicht weiter konkretiesiert wird, wird die Zerstörung Frankfurts den LeserInnen nahegebracht. "Zeitzeugenberichte" von FrankfurterInnen und Bilder des zerstörten Frankfurt sollen offensichtlich zur Empathie mit den ausgebombten FrankfurterInnen anregen. Gründe für die Bombenangriffe, die den Sieg der Alliierten über Deutschland zumindest erheblich beschleunigten, wenn nicht sogar erst ermöglichten, werden nicht genannt, so dass sie als reine Racheaktionen erscheinen müssen.Damit reiht sich die Dartstellung in den in letzter Zeit verstärkten deutschen Opferdiskurs ein.

Die Navigation der Seite ist etwas gewöhnungsbedürftig. Unter Opera funktionierte sie, trotz eingeschalteten Java-Script, nur eingeschränkt. Das laden der Stadtkarten gestaltet sich mit ISDN-Anschluss quälend langsam. Seitliches scrollen ist bei mehrerenTabellenansichten erforderlich (Zumindest bei einer Auflösunf von 1024 X 768). Positiv fällt der umfangreiche Index auf.

Eine weitere Kritik an der Website findet sich Netzkritik