Berichte vom bundesweiten Aktionstag "Die Mörder von Sant'Anna sind unter uns!" am 6. Mai 2006

HH-Volksdorf: Demo gegen SS-Mörder

von Peter Verdi

Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages demonstrierten 70 AntifaschistInnen in Hamburg Volksdorf für die "sofortige Anklageerhebung gegen SS-Mörder Gerhard Sommer"

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Rümmingen (BaWü): "Die Mörder sind unter uns!"

von Autonome AntifaschistInnen

Der in Italien wegens Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte SS-Mann Georg Rauch wohnt im Rebackerweg 11 in Rümmingen bei Lörrach etwa 50 km südlich von Freiburg an der Grenze zur Schweiz. Am 6. Mai 2006 fuhren zwei Dutzend AntifaschistInnen in das Dorf und verteilten mehrere hundert Flugblätter. Mit Transparenten, Fahnen, Megaphon und Sirene wurde auf die unerträgliche Situation aufmerksam gemacht, dass Georg Rauch für seine Verbrechen in Deutschland noch immer nicht zur Rechenschaft gezogen wird.

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Aktionen gegen SS-Mörder zu radikal?

Freibärger, Freibergs alternative Zeitung August/September 2006

Der Freibärger hat stimmen von BürgerInnen bei der Unterschriftensammlung für die Anklageerhebenung gegen den SS-Mörder Alfred Concina gesammelt. Besonders interssant ist dabei die Reaktion des ehemaligen OB Konrad Heinze, der lieber Stalin endlich vor Gericht sehen wollte.

Freiberg (Sachsen): "Die Mörder sind unter uns!"

von AKuBiZ e.V.

Am 06. Mai fanden in Freiberg und in weiteren Städten Deutschlands Aktionen gegen in Italien als Mörder verurteilte Männer statt. Diese sind beteiligt gewesen, an der Ermordung von 560 italienischen Zivilisten.
In Freiberg gab es einen Infotisch, Diskussionen und eine Unterschriftenaktion. Bei dieser kamen über 130 Unterschriften zusammen. Die Aktion wurde von etwa 40 Antifaschist_innen unterstützt.

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Presseschau

Presse zum Aktionstag in Lißberg-Ortenberg

Massaker in Italien - Mörder auf freiem Fuß

Am 12. August 1944 ermordeten Angehörige einer SS-Panzerdivision 560 Menschen in dem italienischen Dorf Sant’Anna di Stazzema. Zehn der Mörder wurden vergangenes Jahr zu lebenslanger Haft verurteilt. Trotzdem leben die Männer alle in Freiheit – auch in Hessen.

Heinrich Schendel aus Ortenberg-Lißberg in der Wetterau ist einer dieser Männer. Der 1922 geborene Unteroffizier gehörte der 16. SS-Panzergrenadier-Division an, die auf dem Rückzug vor den alliierten Truppen 1944 das Bergdorf in der Toskana überfiel, 560 Frauen, Kinder und alte Männer ermordete, die Leichen auf dem Kirchplatz verbrannte und Sant’Anna di Stazzema verwüstete. Es war eines der schwersten Massaker, das deutsche Einheiten an der italienischen Zivilbevölkerung verübten.

Zum gesamten Beitrag und dem Film aus der Hessenschau vom 6. Mai

Presse zum bundesweiten Aktionstag (allgemein)

Hausbesuch bei Kriegsverbrechern

Antifaschistische Gruppen fordern Anklageerhebung gegen Beteiligte an dem SS-Massaker vom 12. August 1944 im italienischen Sant’Anna di Stazzema

Samstag führten antifaschistische Initiativen in verschiedenen Städten der Bundesrepublik einen Aktionstag vor den Wohnhäusern von sieben ehemaligen SS-Angehörigen durch. Die bislang unbehelligt in Deutschland Lebenden waren am 12. August 1944 an einem Massaker im italienischen Dorf Sant’Anna di Stazzema beteiligt, bei dem mehr als 500 Bewohner ermordet wurden. Im Juni 2005 waren die sieben ehemaligen SS-Männer von einem italienischen Militärgericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die deutsche Staatsanwaltschaft liefert sie aber nicht aus. Die zuständige Stelle in Stuttgart ermittelt zwar seit 2002 gegen die sieben und weitere mutmaßliche Kriegsverbrecher, hat aber bislang keine Anklage erhoben. Mit den Aktionen am Sonnabend sollte den Forderungen der Überlebenden von Sant’Anna di Stazzema nach sofortiger Anklageerhebung durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart Nachdruck verliehen werden.

Zum Rest des Artikels aus der Jungen Welt vom 8. Mai 2006

Anklage gegen frühere SS-Männer gefordert

Antifaschisten halten Staatsanwaltschaft Verschleppung vor / Bundesweite Aktionen zum 8. Mai

Antifaschistische Initiativen verlangen von deutschen Justizbehörden, frühere SS-Männer im Zusammenhang mit einem Massaker in Italien während des Zweiten Weltkriegs wegen Mordes anzuklagen.

Frankfurt a. M. Mit bundesweiten Protestaktionen am heutigen Samstag und am kommenden Montag, dem 61. Jahrestag des Kriegsendes, wollen die Antifaschisten für ihre Forderung nach einer Mordanklage werben. Denn "die Mörder von Sant' Anna di Stazzema sind unter uns." Das Massaker dort am 12. August 1944 war ein Racheakt von Angehörigen der Panzergrenadier-Division "Reichsführer SS" für eine vorherige Aktion des Widerstands durch italienische Partisanen. Zehn der heute hoch betagten früheren SS-Männer hatte das Militärgericht in La Spezia im vorigen Jahr wegen Mordes in Abwesenheit zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

Zum Rest des Artikels aus der Frankfurter Rundschau vom 6. Mai 2006

Prozess gegen SS-Männer gefordert

HAMBURG taz "Anklageerhebung sofort" forderten am Samstag in mehreren deutschen Orten Initiativen, weil die Staatsanwaltschaft Stuttgart bisher keine Anklage gegen die SS-Kriegsverbrecher des Massakers in St' Anna di Stazzema erhoben hat. Seit 2002 ermittelt sie gegen 15 Verdächtige. Das Militärtribunal La Spezia verurteilte bereits 2005 10 frühere SS-Männer wegen des "schlimmsten Massakers an Zivilisten während des Zweiten Weltkriegs in Italien" zu lebenslanger Haft - in Abwesenheit.

Zum Rest des Artikels aus der TAZ vom 8. Mai 2006

Presse zur Kundgebung vor des Staatsanwaltschaft in Stuttgart

«Klagt endlich die Nazi-Mörder an statt Nazi-Gegner zu schikanieren»

Stuttgart (LiZ). Ungewöhnlichen Besuch erhielt gestern gegen Abend die Stuttgarter Justiz. Rund 100 Antifaschisten waren einem Aufruf des VVN/BdA Stuttgart gefolgt und demonstrierten vor der Staatsanwaltschaft für eine "längst überfällige Verfolgung" der Täter jenes Massakers am 12. August 1944 in dem italienischen Dorf Sant'Anna di Stazzema. Damals wurden 560 Menschen ermordet, als die 16. Panzergrenadierdivision "Reichsführer SS" nicht auf Partisanen traf, sondern die Bewohner zusammentrieb, Handgranaten in die Menge warf und wahllos alle erschoss, auf die sie traf.

Zum Rest des Artikels aus der LinskZeitung vom 8. Mai 2006

Presse zum Aktionstag in Wollin

Demonstranten fordern Prozess gegen Ex-SS-Mann

Proteste vor dem Haus von Karl Gropler in Wollin / Kirchenkreis: Beschuldiger soll sich seiner Verantwortung stellen

von Henning Heine

WOLLIN Einen Steinwurf von Karl Groplers Haus entfernt stoppt der Lautsprecherwagen. Näher heran dürfen die rund 40 Antifa-Aktivisten aus Berlin und Brandenburg am Sonnabendnachmittag in Wollin (Potsdam-Mittelmark) nicht. Müssen sie auch gar nicht. Verstärkt von 1000 Watt hallt ihre Forderung durchs ganze Dorf: Der 82-Jährige gehöre so schnell wie möglich vor ein deutsches Gericht

Zum Rest des Artikels aus der Märkischen Allgemeinen vom 8. Mai 2006

Der schrecklich nette Nachbar

In Wollin lebt ein Mann, der in Italien als Kriegsverbrecher verurteilt wurde. Die „alten Geschichten“ interessieren hier keinen. Eine Demo sollte das ändern.

Von Johannes Boie

Wollin - „Bislang kannte man unseren Ort nur aus den Verkehrsnachrichten“, sagt ein Familienvater aus Wollin. „Die Autobahn ist direkt nebenan.“ Doch mit der Ruhe ist es jetzt vorbei. Am gestrigen Sonnabend demonstrierten rund 50 Menschen in der Wolliner Hauptstraße. Sie waren einem Aufruf des Berliner Vereins der Verfolgten des Naziregimes e. V. (BVVdN) gefolgt. Denn kürzlich wurde bekannt, dass in dem beschaulichen 1000-Einwohner-Ort der in Italien zu lebenslänglicher Haftstrafe verurteilte Kriegsverbrecher Karl Gropler lebt.

Zum Rest des Artikels aus dem Tagesspiegel vom 7. Mai 2006

Mühsame Suche nach Schuld

Karl Gropler wurde in Italien als Mörder verurteilt - die deutsche Justiz ermittelt noch immer

von Henning Heine und Stephan Breiding

WOLLIN/POTSDAM Wollin erstrahlt am Mittwochmittag in gleißendem Sonnenlicht. Eine friedliche Idylle. Gleichwohl liegt ein Schatten über der 1000-Seelen-Gemeinde im Kreis Potsdam-Mittelmark. Ein Mann aus dem Dorf, Spross einer alteingesessenen Wolliner Familie, heute 82 Jahre alt, soll an einem kaltblütigen Massenmord beteiligt gewesen sein - einem Massaker an italienischen Zivilisten im August 1944.

Zum Rest des Artikels aus der Märkischen Allgemeinen vom 4. Mai 2006

Kriegsverbrecher lebt unbehelligt in Wollin

82-Jähriger in Italien bereits verurteilt

WOLLIN Unbehelligt von der deutschen Justiz lebt in dem brandenburgischen Dorf Wollin (Potsdam-Mittelmark) ein mutmaßlicher Nazi-Kriegsverbrecher. Der 82-Jährige soll 1944 an dem Massaker in dem toskanischen Dorf Sant'Anna di Stazzema beteiligt gewesen sein. Eine SS-Division metzelte seinerzeit 560 Zivilisten nieder, darunter Schwangere und viele Kinder.
Zum Rest des Artikels aus der Märkischen Allgemeinen vom 3. Mai 2006

Eine mörderische Vergangenheit

Wolliner als Kriegsverbrecher verurteilt

von Henning Heine

WOLLIN Sie kannten kein Erbarmen. Am 12. August 1944 fielen rund 300 Angehörige der 16. Panzergrenadier-Division "Reichsführer SS" über die Bewohner des italienischen Dorfs Sant'Anna di Stazzema her. Bei dem vermeintlichen Vergeltungsschlag für einen Partisanenangriff metzelten sie 560 Männer, Frauen und Kinder nieder. Bevor die SS-Leute abrückten, zündeten sie mit Benzin einen Berg von Leichen an.

Zum Rest des Artikels aus der Märkischen Allgemeinen vom 4. Mai 2006

Unser Nachbar, der SS-Schlächter

Von Johannes Boie, Wollin

In Italien als Kriegsverbrecher verurteilt, in Deutschland als Nachbar geschätzt - so lebt der ehemalige SS-Mann Karl Gropler im brandenburgischen Wollin. Im Dorf mag niemand über die Vergangenheit des Greises reden - warum auch?

Zum Rest des Artikels aus dem Spiegel vom 27. Mai 2006

Grusswort von Enio Mancini im Namen des Vereins der Märtyrer von Sant'Anna di Stazzema
Rede in Ortenberg zur juristischen Nicht-Verfolgung der NS-Verbrechen und zur Amnestie in den 50er Jahren
Rede in Ortenberg zur deutschen "Entschädigungs"-Politik
Zum Aufuf Die Mörder von Sant‘Anna di Stazzema sind unter uns

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