• Mauretanien: Transitland für MigrantInnen oder Hilfspolizist der EU?

    Veranstaltung mit Amadou M‘Bow von der AMDH (Menschenrechtsvereinigung Mauretaniens)

    am Montag, 29. Januar um 19.30 Uhr im 3. Welthaus in Frankfurt, Falkstr. 74

    Im März 2006 ging das eher unbekannte westafrikanische Land Mauretanien auch in Deutschland kurz durch die Schlagzeilen: Denn Tausende von Bootsflüchtlingen versuchen mittlerweile von dort oder vom Senegal aus auf die Kanarischen Inseln und damit in die EU zu gelangen. In den letzten Monaten sind dabei Hunderte von Menschen ums Leben gekommen. Flüchtlinge und MigrantInnen riskieren diese neue, bis zu 1200 km lange und im Vergleich zur Straße von Gibraltar noch gefährlichere Route, weil Marokko oder gar die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla nach den migrationspolitischen Verschärfungen im Herbst 2005 kaum mehr erreichbar sind. Nach dem Sturm auf die Zäune von Ceuta und Melilla hatte zunächst die marokkanische Regierung auf Druck der EU die Grenzkontrollen sowie Razzien und Abschiebungen intensiviert.

    Und diese Externalisierung, die weitere Vorverlagerung der Migrationskontrolle mit den kalkulierten tödlichen Folgen, ist nun an der westafrikanischen Küste angelangt. Die EU bot der mauretanischen Regierung Geld an für gemeinsame Küstenpatrouillen mit der EU-Grenzschutzagentur „Frontex“, für den Bau von Internierungslagern und die Durchführung von Abschiebungen. Im Lager Nouadhibou waren seit März 2006 mehr als 4000 MigrantInnen interniert. Im September waren es noch 700, vor allem aus Senegal und Mali.

    Auf der Veranstaltung möchten wir mit Amadou M‘Bow, der als Vertreter der AMDH Ende Juni 2006 auf einer euro-afrikanischen Konferenz zu Migration, Grundrechten und Bewegungsfreiheit in Rabat war, der sich auch am transnationalen Migrations-Aktionstag am 7.10.06 (www.noborder.org) beteiligt hatte und im Januar auf Rundreise durch die BRD ist, u.a. über folgende Fragen diskutieren:

    Veranstaltet vom Aktionsbündnis gegen Abschiebungen Rhein-Main und Hessischem Flüchtlingsrat