Bericht der Genoss*innen von Antifa United Frankfurt
Für heute war ein Vernetzungstreffen verschiedener Personen aus dem neofaschistischen Spektrum in Offenbach angekündigt. Unser antifaschistischer Protest hat dies verhindert.
Vorgestern machte eine Einladung zu einem Treffen die Runde, das einige aufhorchen ließ: Stefan Räpple, ultrarechter AfD-MdL in Baden-Württemberg lud dort zusammen mit zwei anderen AfDlern zu einem Treffen “Quo vadis AfD?”. Als Ort war nur Offenbach angegeben; die Presse spekulierte schon über ein “Geheimtreffen”. [1]
Tatsächlich handelte es sich um ein bundesweites Vernetzungstreffen von Neofaschist*innen aus AfD und anderen Spektren. Anwesend waren außer Räpple unter anderem der Antisemit und Landtagsabgeordnete Wolfgang Gedeon, außerdem André Poggenburg, der nach seinem gescheiterten Parteigründungsversuch wohl neuen Anschluss sucht. Auch Personen aus dem Pegida-Spektrum und von der ultrarechten Kleinstpartei “Die Freiheit” waren dort, zudem die Ex-AfDlerin Doris von Sayn-Wittgenstein, die der Reichsbürgerbewegung nahesteht und im Neonazi-Verein “Gedächtnisstätte e.V.”, der von der Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck gegründet wurde, Mitglied ist.
Wir veröffentlichten gestern Abend den geplanten Ort, das Bürgerhaus Rumpenheim in Offenbach, und holten so das “Geheimtreffen” aus der Deckung. Das Restaurant hat die Veranstaltung daraufhin abgesagt. Danke dafür!
Auch der zunächst ebenfalls geheim gehaltene Alternativort blieb uns natürlich nicht verborgen: die Gaststätte “Sporteck Tandoori Garden 2” in Obertshausen, Vereinsgaststätte des TV Hausen. Mit etwa 200 Antifaschist*innen konfrontierten wir das Nazi-Treffen mit unserem direkten Protest.
Unser Dank gilt heute allen, die mit uns auf der Straße waren, von der VVN bis zur engagierten Zivilgesellschaft von Obertshausen, die Räpple und co. deutlich machten, dass sie in ihrem Ort nicht erwünscht sind. Nach Rücksprache mit den Pächtern entschloss sich auf Anregung der Protestierenden schließlich der Vereinsvorstand, die Rechten vor die Tür zu setzen. Der Vorstand positionierte sich deutlich gegen Rassismus und rechte Hetze.
Es gehört zur Strategie der Rechten, Gastronom*innen zu täuschen – weder das Bürgerhaus Rumpenheim noch die Gaststätte in Obertshausen wurden im Vorhinein über den Inhalt der geplanten Veranstaltung informiert. Dass sie auf unsere Intervention hin schnell die richtigen Konsequenzen zogen, finden wir super!
Es zeigt sich: antifaschistische Intervention ist notwendig und lohnt sich.
[1] https://www.fr.de/rhein-main/offenbach-afd-geheimtreffen-geplant-13578179.html