Dass der ausgebildete Bundeswehrsoldat, der über Jahre scharfe Waffen gehortet, sich in rechtsterroristischen Netzwerken und Chatgruppen darunter Nordkreuz und Uniter organisiert hat, nicht in Untersuchungshaft sitzt, ist äußerst besorgniserregend. Es könne nur dadurch erklärt werden, dass Rechtsterroristen historisch durch den deutschen Staat unterschätzt würden. Der Mythos des rechtsextremen Einzeltäters spiele hier eine zentrale Rolle. Durch diesen würde oft erst gar nicht versucht, die sehr großen Netzwerke, welche rechtem Terror maßgeblich Vorschub leisten, aufzudecken und zu zerschlagen. Antifaschist:innen, Student:innen und Betroffene aus Frankfurt, Offenbach und Hanau machen seit geraumer Zeit darauf aufmerksam, dass rechter Terror kein tragischer Einzelfall ist.
Laura Keil Sprecherin des Bündnis bemerkt: “Zahlreiche Quellen belegen, dass wir uns auf den den Staat nicht verlassen können, wenn es darum geht, konsequent gegen neonazistische Zellen vorzugehen; vielmehr mischt er mit. Wir setzen auf eigene antifaschistische Aufklärung, wie beispielsweise in Form unserer Demonstrationen und der Kampagne.”
„Zahlreiche Quellen belegen, dass wir uns auf den den Staat nicht verlassen können, wenn es darum geht, konsequent gegen neonazistische Zellen vorzugehen; vielmehr mischt er mit. Wir setzen auf eigene antifaschistische Aufklärung, wie beispielsweise in Form unserer Demonstrationen und der Kampagne.“
Am Freitag, den 11.02. kommt es in Offenbach vorübergehend zu einer Festnahme Franco Albrechts. Ganz plötzlich geht ein Aufschrei durch die Gesellschaft. Grund hierfür ist die Erkenntnis von Bürger:innen darüber, dass der frühere Bundeswehr-Offizier, der sich vor dem Oberlandesgericht Frankurt wegen des Vorwurfs des Terrorverdachts verantworten muss, auf freiem Fuße bewege.
Die zweite Demonstration gegen rechte Strukturen in sogenannten Sicherheitsbehörden, zieht einen Tag später durch die Frankfurter Innenstadt. Zu diesem Zeitpunkt weiß die Öffentlichkeit noch nichts von der Festnahme. Presseberichte werden erst am Abend nach der Demonstration öffentlich. Ein Bezug dazu, dass Aktivist:innen zum zweiten Mal auf den Prozess gegen den rechtsextremen Franco Albrecht aufmerksam machen und auf die Straße gehen, wird lediglich in der Lokalpresse behandelt. Auch würde an dem Medienrummel deutlich, dass die allerwenigsten den Fall um den ehemaligen Bundeswehrsoldaten und seine rechten Machenschaften verfolgen.
Ein Blick auf die Website keineinzelfall.noblogs.org zeigt: Die Initiative hat reichlich Material in Form von Rechercheartikeln, politischer Texte und einen Zeitstrahl aufbereitet. Hierdurch wird nicht nur Franco Albrechts rechte Vernetzung deutlich. Auch weisen die Aktivist:innen darauf hin dass der “junge Soldat von neben an” seit Jahren unter dem Mitwissen von Sicherheitsbehörden, wie dem MAD und der Bundeswehr seine Ideologien und Gewaltbereitschaft ausleben könnte. Rechterroristische Taten würden nicht von Einzeltätern begangen. Dahinter stecke neben rechtspopulistischer Stimmunsmache im Land auch bewaffnete Netzwerke rechter Gesinnungsgenoss:innen.
Laura Keil von der Initiative “Ein Einzelfall kommt selten allein” vor dem Hintergrund des jüngsten Pressewirbels um Franco Albrecht: “Ich möchte darauf hinweisen, dass Franco Albrecht nach wie vor in der Goethe Universität Frankfurt seinem Studium der Rechtswissenschaften nachgeht. Er stellt eine Gefahr für alle dar, die nicht seinem Weltbild entsprechen. Darum fordern wir, neben Schutzkonzepten für Studierende, seine Exmatrikulation. Gleichzeitig solidarisieren wir uns mit allen Betroffenen rechten Terrors.
„Ich möchte darauf hinweisen, dass Franco Albrecht nach wie vor in der Goethe Universität Frankfurt seinem Studium der Rechtswissenschaften nachgeht. Er stellt eine Gefahr für alle dar, die nicht seinem Weltbild entsprechen. Darum fordern wir, neben Schutzkonzepten für Studierende, seine Exmatrikulation. Gleichzeitig solidarisieren wir uns mit allen Betroffenen rechten Terrors.“