Diese Woche wurde am Mittwoch, den 02.03., der Stadtteilspaziergang der Corona-Rechten in Bockenheim erfolgreich blockiert. Uns hat ein kleiner Bericht dazu erreicht:
Am Mittwoch den 02.03. wollten die Corona-Rechten mal wieder von der Bockenheimer Warte aus durch unser Viertel „spazieren“. Die angemeldete Demo war relativ klein, vielleicht 40 Menschen aus dem verschwörungsideologischen und Corona-rechten Spektrum waren aufgelaufen. Da die Rechten aktuell auch versuchen, den Krieg in der Ukraine für ihre eigene Propaganda zu nutzen, waren viele Friedenstauben zu sehen – Neben Türkei-Fahnen und anderen völlig zusammenhanglosen Nationalfahnen.
Nach einer kurzen Auftaktkundgebung ging es für die Rechten dann unter kleiner Bullenbegleitung die Bockenheimer Landstraße hoch, dann rechts rein in die Schumannstraße und noch mal rechts den Kettenhofweg runter. Dort wurden sie zum Ersten Mal von einer kleinen aber motivierten Gruppe Antifas aufgehalten, die die Robert-Mayer Straße (die Fortführung des Kettenhofwegs auf der anderen Seite der Senckenberganlage) blockierten. Sogar mit einer kleinen Materialblockade aus der anliegenden Baustelle. Leider kam diese Blockade etwas verfrüht, weswegen der antisemitische Mob mit nur relativ kurzer Wartezeit über die Senckenberganlage Richtung Hamburger Allee umgeleitet werden konnte. Doch dort wartete schon der Gegenprotest, der dank kürzerem Weg entspannt zur Allee schlendern konnte.
Die zweite Blockade hielt und die Bullen, die offensichtlich auch keine Lust mehr auf die VerschwörungsideologInnen hatten, machten keine Anstalten sie zu räumen oder die Rechten drumherum zu führen, was bei diesen für einigen Unmut sorgt. Dieser wurde so groß, dass sie sich im Streit über das weitere Vorgehen spalteten und schließlich auflösten. Alles in allem ein voller Erfolg für den Gegenprotest! Nicht nur gab es zwei funktionierende Blockaden, sonder die zweite Blockade hat auch noch eine Spaltungsdynamik bei den Rechten ausgelöst. Während die eine Hälfte verwirrt „Wir vertrauen der Polizei“ skandierend ausharren wollte, wollte die andere Hälfte die Bullenkette durchbrechen um sich mit uns zu fetzen. Der Streit untereinander führte schließlich zur Auflösung des rechten Auflaufs, nachdem die anmeldende Person mit Worten à la „Ihr könnt hier ja gerne noch länger stehen und warten, ich muss aber morgen Arbeiten“, aufgab. Zum Abschluss gabs dann noch eine kurze antifaschistische Sponti zum Bockenheimer Campus. Im Laufe des Abends ließen sich immer wieder noch frustrierte und aggressive Kleingruppen der Rechten um die Bockenheimer Warte herum antreffen, es kam aber unseres Wissens nicht zu mehr als Pöbeleien.
Wir würden den Tag als Erfolg für uns werten, insbesondere die inhaltliche Spaltung untereinander – wie friedlich sind wir, wie lange wollen wir ausharren etc – kann uns nur nützlich sein! Allerdings hat er auch bereits bestehende taktische Fragen neu aufgeworfen, von denen wir uns eine Auseinandersetzung in der Szene wünschen. Damit das klappt werden wir den Abend zum Anlass nehmen noch einen umfangreicheren Text zu diesen Fragen zu verfassen.
Stay tuned
GaLiGrü
Eure herzallerliebsten Antifas
Das Foto stammt übrigens aus diesem kleinen Berichtsthread auf Twitter