Gefunden auf Indymedia

Dies ist eine Einladung zum queerfeministischen Stadtrundgang am 8. März. Intersektional, autonom, anarchistisch, den ganzen Tag, das ganze Jahr! Mit den Markierungen machen wir unsere Wut über die bestehenden Kackverhältnisse sichtbar und schaffen Momente des Empowerments. Gleichzeitig verstehen wir sie als Zeichen der Solidarität.

Queerfeministisch kämpfen heißt: kapitalistische Herrschaftsstrukturen und Unterdrückungsverhältnisse offenzulegen, anzugreifen, Orte zu reclaimen und eigene Räume zu schaffen, heißt sich selbstkritisch intersektional und anarchistisch zu positionieren, heißt für die Lebbarkeit von allen Lebens-, Liebens- und Beziehungsweisen einzutreten.

Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, staatliche und kapitalistische Institutionen und Orte zu markieren und zum 8. März einen Stadtrundgang zu initiieren/starten. Bei den ausgewählten Stationen liegt der Fokus auf Orten/Institutionen, die Gewalt ausüben und Herrschaft stabilisieren.

If it isn’t intersectional, it isn’t feminism!

Das bedeutet auch, sich mit den Hierarchien und Ausschlüssen in linken Räumen auseinanderzusetzen, zumindest wenn das mit der radikalen Herrschaftskritik ernst gemeint ist. Genau so müssen wir die eigenen verinnerlichten Vorurteile und Diskriminierungen reflektieren und abbauen.

Mit den Markierungen machen wir unsere Wut über die bestehenden Kackverhältnisse sichtbar und schaffen Momente des Empowerments. Gleichzeitig verstehen wir sie als Zeichen der Solidarität mit allen Betroffenen, die unter anderem unter den dya-/cis-/hetero-sexistischen, ableistischen, lookistischen, klassistischen, rassistischen, antisemitischen Strukturen leiden.

Weil dazu gerade nicht geschwiegen werden darf: Nein zu Krieg und Militarismus, Grenzen auf für alle Menschen. BIPoC _ Trans Frauen und Weiblichkeiten _ Menschen ohne Papiere _ disableisierte Menschen _ Kriegsdienstverweigernde müssen Kriegsgebiete verlassen dürfen!

Seid deshalb nicht nur zum 8. März auf eure Art widerständig in Aktion, sondern zum Beispiel auch am Internationalen Tag gegen Polizeigewalt (15. März), am 19. Mai, dem Tag der Ermordung von Christy Schwundeck, am 17. Mai zum IDAHOBITA, am Tag für (politische) Gefangene am 18.03.!

Das ist auch eine Einladung: Was kotzt euch so richtig an? Macht es sichtbar, greift es an.

Aktionen:

Standesamt Frankfurt. Wir bitten die Institutionen des hetero-patriarchalen Kapitalismus, die jahrzehntelang Queers ausgeschlossen haben, nicht um Anerkennung. Wir stehen außerhalb des Systems und seiner Fremdbestimmung. Wir bauen unsere eigenen Räume in denen wir andere Formen der Beziehungsweisen, des Zusammenseins, der Kompliz*innenschaft und der Zärtlichkeit ausprobieren und leben. In diesen Zwischen(t)räumen sammeln wir Kraft um aus den Schatten heraus angreifen zu können.

https://de.indymedia.org/node/179000

U-Bahn Station. Straßen, Plätze und Gebäude sind nach Menschen benannt, die koloniale Ausbeutung vorangetrieben und gefestigt haben. Das ist Ongoing Colonial Violence! Darum haben wir den Namen der U-Bahn-Station übersprayt und mit der Forderung „Decolonize“ verbunden. Aktionen gegen Orte, Einrichtungen, Ausstellungen etc. deren Bezeichnungen und/oder Strukturen die Kolonialzeit würdigen, verherrlichen und verharmlosen, sind ein Akt des Widerstands und eine Forderung nach Dekolonisierung.

https://de.indymedia.org/node/179005

Jobcenter. Der Mord an Christy Schwundeck zeigt, wie sehr rassistische Polizeigewalt mit institutionellem Klassismus und patriarchaler Gewalt verschränkt sind. Am 19. Mai 2011 wurde sie im Jobcenter Gallus von Cops erschossen. Daher haben wir das ehemalige Jobcenter Gallus und die Bahnstation beim Jobcenter West markiert. Unser Queer-Feminimus muss auch immer antirassistisch und antiklassistisch sein.

https://de.indymedia.org/node/179003

Markierung Standesamt Offenbach. Wir kämpfen für selbstbestimmte Entscheidungen darüber wer wir sind und sein wollen. Gegen die Institution der Ehe! Gegen Staaten und ihre Grenzen! Gegen Geschlechtseinträge! No to Rainbow Capitalism! Wir kämpfen für die Uneindeutigkeit, und dafür die Möglichkeit aber nie den Zwang zur Veränderung zu haben, sowie für den Glauben an die reversibilität jedes Konstruktionsschritts.

https://de.indymedia.org/node/179002

…to be continued: