Ein*e Genoss*in hat die Kundgebung am 10.09. beobachtet und ein paar Gedanken notiert. Danke für die Zusendung!
Am Freitag, den 09.02. hat die Plattform Ebbe langts. Plattform gegen Inflation und Krise, zur ersten Open Mic Kundgebung auf der Leipziger Straße eingeladen, um den „heißen Herbst“ des Protests in Frankfurt einzuläuten. Die Plattform begreift sich als spektrenübergreifend, was sich in den unterschiedlichen Gruppen, die dort durch Transparente und Fahnen, aber vor allem auch durch die Redebeiträge, zu sehen waren, deutlich gezeigt hat.
Einerseits gab es Beiträge, die erklärten, wie man Wohngeld beantragt und andere Sozialhilfen, andererseits haben sich auch Iniativen – z.B- die Ada-Kantine in Bockenheim, eine solidarische Küche – vorgestellt. Damit sollten den Umstehenden konkrete Hilfsmöglichkeit aufgezeigt werden, um ein bisschen des Stresses abzufedern, den der zunehmend leere Geldbeutel verursacht. Die restlichen Beiträge haben sich kurz und emotional mit den unmittelbar politischen Auswirkungen der Krise auf Betroffene beschäftigt. Die Wut und Empörung, über das dreiste Abwälzen der Krisenkosten, bzw das Ausnutzen der Konzerne um Profite zu erwirtschaften, auf Kosten der (armen) Bevölkerung, war deutlich zu spüren und vielleicht auch das, was die Teilnehmenden geeint hat. Zum Schluss wurde das Open Mic von Einigen spontan genutzt um nochmal persönliche Betroffenheiten zum Ausdruck zu bringen sowie das sinnlose Verschwenden von Geld in Rüstungsgüter und Militär, während Tausende Menschen tiefer in die Armut rutschen. Viele Redebeiträge stießen auf Zustimmung im Publikum, während auch manche Kontroversen auslösten. Nach einer Stunde war die Kundgebung auch leider schon wieder vorbei.
Während der Kundgebung wurden Flyer verteilt und viele Außenstehende wirkten interessiert. Leider machte die Kundgebung an manchen Stellen dann doch trotzdem einen geschlossen Eindruck, weil die rund 200 Teilnehmenden immer wieder sehr gedrängt standen. Die Bullen haben aber auch ihr Bestes getan um mit einer maximal schlechte Verkehrsführung und dummen Absperrungen die Kundgebung von der Menschen auf der Leipziger Straße abzudrängen. Wie die inhaltliche Offenheit auch räumlich-materiell organisiert werden kann, bleibt eine ungelöste Frage.
Viele der Beiträge waren sehr stark und haben deutlich gemacht, dass es diese Krise System hat und die Kosten nicht mehr tragbar sind. Auch das es viele sehr kurz Beiträge waren, hat das Ganze nicht nur interessant und abwechslungsreich gemacht, sondern auch inhaltlich einen Punkt gesetzt. Die Plattform „Ebbe langts“ hat vor in Zukunft den Protest gegen die Krise und Inflation in Frankfurt zu starten. Die Iniative ist gerade gerade noch einer Phase der Findung und Formierung. Beteligung ist erwünscht und gerne kann man sich an der Iniative beteiligen: das nächste Treffen findet am nächsten Freitag, den 16.09 um 17 Uhr in der Ada-Kantine in Bockenheim statt. Wir glauben, dass alle Zusammenhänge diskutieren sollten, ob und mit welchen Inhalten und Formen sie sich dem Problem der Inflation – die nichts anderes als Verarmungspolitik ist – annehmen können. „Ebbe langts“ ist dafür ein guter Anfang.