Anlässlich des feministischen Kampftags am 8. März möchten wir in dieser Textsammlung verschiedene feministische Beiträge sammeln und zugänglich machen. Fehlt Euch etwas? Ihr habt einen Text gelesen oder eine Diskussion geführt, die ihr hier gerne aufgeführt sehen möchtet? Dann schreibt uns eine Email!
Aufruf Demo am 26.2. in Offenbach
FLINTA Block bei Tag X Demo in Leipzig
Wir nehmen die Parole: „Getroffen hat es einige, gemeint sind wir alle!“ ernst. Und auch auf jeden weiteren Repressionsschlag gegen Antifaschist*innen werden wir gemeinsam reagieren.
Wir bekennen uns zum militanten Antifaschismus! Wir bekennen uns zu einem aktiven Antirassismus!
Aufruf zum Block an Tag X (Samstag nach der Urteilsverkündung im Antifa Ost Verfahren)
Wir haben uns zur Organisation für einen antipatriarchalen Block entschieden, welcher der Vorderste auf der Tag X Demo in Leipzig zum Ende des laufenden Antifa-Ost Prozesses sein wird. Wir nehmen uns den Raum, der uns zusteht und setzen dem Bild der Antifa-Macker-Helden unsere Ideen von feministischer, antipatriarchaler und anti-staatlicher Militanz und Antifaschismus entgegen.
Der Begriff antipatriarchaler Block steht im Widerspruch zu unserer eigentlichen Annahme, dass die gesamte Demo begriffen haben sollte, dass sich antipatriachal zu positionieren eine Notwendigkeit ist. Auch wenn wir die Grundsätze als Maßstab für die gesamte Demo sehen, haben die jüngsten Ereignisse gezeigt, dass das Konzept weiterhin erforderlich ist.
Den ganzen Aufruf für den Block findet ihr hier. Kommt mit euren Genoss*innen nach Leipzig und schließt euch dem FLINTA Block an!
Ingrid Strobl: DIe Angst vor den Frösten der Freiheit (1990)
Die Journalistin Ingrid Strobl, Mitglied der Revolutionären Zellen, verfasste viele kluge Texte, unter anderem zu Frauen im Widerstand gegen den NS. In ihrem 2020 erschienenen autobiografischen Buch Vermessene Zeit. Der Wecker, der Knast und ich bekennt sie gewusst zu haben, dass der Wecker für einen Sprengstoffanschlag gedacht war, und reflektiert ihren politischen Aktivismus und die Haftzeit. Große Empfehlung an dieser Stelle! Hier möchten wir auf einen Text von ihr von 1990 hinweisen, genauso auf die herausgebende Anarchafeminismus Bibliothek.
Frauen, die das Machtverhältnis zwischen Frauen und Männern bekämpfen, Frauen, die der patriarchalen Norm, diesem zähen und erbitterten Feind des Mensch-Seins den Krieg erklären, Frauen, die die herrschenden Verhältnisse, die Herrschaft im wahren Sinne des Wortes radikal aufheben wollen, bedürfen nicht so sehr der männlichen Genossen, die sich für ihre Freunde halten, als der männlichen Genossen, die bereit sind, zum Feind des Mannes zu werden.
Anarchafeminismus Bibliothek
Redebeitrag 8. März Demo Frankfurt 2022
Gewalt und Einschüchterung sind für die Feindbekämfpung zwar relevant. In den eigenen Strukturen haben sie jedoch nichts zu suchen. Immer wieder beobachten wir, dass eine Glorifizierung von dem stattfindet, was eigentlich überwunden werden soll: Nämlich Mackertum und Dominanzverhalten. Wir ziehen es vor sich auf Augenhöhe zu begegnen. Antifaschismus funktioniert nicht ohne die Bekämpfung jeglicher Form von Ungleichheit. Auch wenn antifaschistische Strukturen gesellschaftliche Produktions- und somit Machtverhältnisse überwinden wollen, werden diese wissentlich immer weiter reproduziert. Um dem entgegen zu wirken gibt es bereits gängige Praxen: Einige Gruppen haben die Frauenquoten eingeführt, auf den meisten Partys schaffen es Männer mittlerweile sogar angezogen zu bleiben und nur ab und zu jemanden sexuell zu belästigen.
Redebeitrag AK069 „Keine Antifa ohne Feminismus“