Etwa 800 Menschen beteiligten sich am Abend des 18. Februar an einer Vorabenddemo zum dritten Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau in Frankfurt. Die Demo startete gegen 17:30 Uhr am Rathenauplatz und zog über die Berliner Straße, Konstablerwache und Berger Straße bis zum Uhrtürmchen (Bornheim Mitte).
Zwar war die Teilnehmer*innenzahl im Vergleich zu den letzten beiden jahren erneut gesunken, dennoch trug insbesondere ein starker Antifa-Block dazu bei, dass die Demonstration kraftvoll wirkte. An der Konstablerwache offenbarte sich das Kalkül der Bullen, die Demo mit allen Mitteln daran zu hindern, am skandalträchtigen Ersten Frankfurter Bullenrevier vorbeizuziehen: Neben Polizeiketten waren auch zwei Bullenautos so geparkt, dass ein Weiterlaufen in Richtung Ostzeil unmöglich war. Die Route war wohl zunächst wie angemeldet bestätigt worden, und erst am Tag der Demo war die Auflage der Routenänderung von den Behörden verschickt worden – was natürlich den Anmelder*innen jegliche Möglichkeit nimmt, sich juristisch dagegen zu wehren. Ein perfider Trick der Frankfurter Bullen gegen das Hanau-Gedenken!
Nach langem Rumstehen ging es dann irgendwann geradeaus weiter, wo die Demo ihrer Wut auch ein wenig Luft machte: Mit einem Top-Transparent mit der Aufschrift: „Bullen, Schweine, Lügner, Mörder“, etwas Rauch, Farbe und Pyrotechnik gegen die Bullen und die Staatsanwaltschaft. Auch die Redebeiträge machten deutlich, dass vom Staat in Sachen Antirassismus nichts zu erwarten ist.
Die Demonstration zog noch weiter bis Bornheim Mitte und wurde dort ohne weitere Vorkommnisse aufgelöst.
Am 19. Februar findet in Hanau eine zentrale Gedenkdemonstration statt. Sie startet um 16 Uhr am Marktplatz.