Ein Aufruf des AK.069 zur Beteiligung an Protesten gegen Roger Waters
Am 28. Mai soll der antisemitische Sänger Roger Waters in der Festhalle in Frankfurt am Main auftreten. Nachdem die Stadt Frankfurt versuchte, die Show des Sängers zu unterbinden, klagte Waters gegen den Beschluss, sein Konzert abzusagen und bekam kürzlich vor dem Frankfurter Verwaltungsgericht grünes Licht für seinen Auftritt. Die Stadt Frankfurt sowie das Land Hessen verlautbarten jüngst gegen diesen Gerichtsbeschluss keinen Widerspruch einzulegen. Das veurteilen wir.
Der BDS-Anhänger und beinharte Antisemit soll somit in Frankfurt eine Bühne erhalten – ausgerechnet an dem Ort, an dem vom 9. auf den 10. November 1938 über 3.000 jüdische Männer „gesammelt”, misshandelt und schließlich deportiert wurden.
Es macht uns wütend, dass das Gericht die bei Waters ins Bühnenbild integrierte NS-„Ästehtik“ als künstlerische Freiheit wertet. Dazu gehören dann wohl auch die bei Waters Konzerten durchs Publikum gleitenden Ballons in Schweineform, die neben Logos von bekannten Auto- und Erdölfirmen auch schon mit Davidsternen bedruckt waren. Der Davidsstern ist ein Symbol, das nicht nur für den Staat Israel, sondern auch für das Judentum steht. Ihn auf einem Schweinekopf abzudrucken ist eindeutig antisemitisch. Die damit gemeinte „Judensau“ stellt eine seit dem Mittelalter bekannte Verhöhnung und Entmenschlichung gegenüber Jüdinnen*Juden dar, die sich über den Nationalsozialismus bis heute fortsetzt.
Waters ist ein Antisemit, auch weil er regelmäßig mitteilt, sich von der jüdischen Lobby in der Musikbranche bedroht zu fühlen, da von ihr eine besondere Macht ausgehe. Zu allem Übel relativiert Roger Waters den Holocaust, indem er bereits mehrfach Geschehnisse in Israel mit den Taten durch NS-Deutschland verglich.
Wir werden es nicht hinnehmen, dass das Frankfurter Verwaltungsgericht zur Beurteilung kommt, Roger Waters als einen harmlosen Künstler anzusehen, dessen „Kreativität“ nicht angetastet werden sollte. Stattdessen stellen wir uns dem entschlossen entgegen und rufen dazu auf, diesem Antisemiten nicht die Bühne zu überlassen!
Vertraut nicht auf solche geschichtsvergessenen Gerichtsbeschlüsse, die auf dem rechten Auge blind sind. Informiert lieber euch und andere über alle Ausdrucksformen von Antisemitismus – egal ob in der Kunstszene, auf städtischen Bühnen oder auf Demonstrationszügen.
Gegen jeden Antisemitismus. Beteiligt euch an Gegenprotesten am 28.05. und auch an anderen Tagen.