In Frankfurt-Bockenheim wurde am Samstag die Dondorf-Druckerei besetzt. Das 1890 errichtete Gebäude gehörte der jüdischen Familie Dondorf, die von den Nazis im NS verfolgt wurde. Seit den 1970ern wurde die alte Druckerei von der Goethe-Uni genutzt. Zuletzt war dort das Institut der Kunstpädagogik angesiedelt. Jetzt soll sie für das Max-Planck-Institut (MPI) abgerissen werden und auf dem Gelände ein Neubau für das „Institut für empirische Ästhetik“ des MPI gebaut werden.
Die Besetzung richtet sich gegen die Abrisspläne, die Teil des ökologischen und sozialen Irrsinns der Frankfurter Stadtpolitik sind. Das Gebäude soll als selbstverwalteter Raum genutzt werden. So gab schon am Samstag jede Menge Programm, das von Kunstausstellungen und künstlerischem Ausprobieren über Essen und Trinken bis hin zu Punkkonzerten und Party reichte. Hier ein Zitat des Besetzer:innen-Kollektivs „Die Druckerei“:
„Die Universität und die Stadt müssen in Anbetracht der Klimakrise, wachsender Verdrängung und der extrem hohen Wohnungslosigkeit in Frankfurt eine völlig andere Wohnungs- und Baupolitik betreiben. Doch solange sie das nicht tun, müssen wir selbst für eine soziale und klimagerechte Stadt sorgen.“
Mehr Infos sind auf dem Blog der Besetzung zu finden. Es gibt außerdem mehrere Presseartikel. Unter anderem von der FAZ, der FR sowie Tagesschau/Hessenschau.
Es bleibt spannend, wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickelt. Ob und was für Verhandlungen stattfinden. Deswegen bleibt auf dem Laufenden und verbreitet sowie besucht die Besetzung.