Ende März versammelten sich ca. 400 Teilnehmende aus dem rechten Spektrum in Frankfurt zu einem Aufmarsch. Unter dem Motto des Aktionstages »Gemeinsam für Deutschland – 16 Bundesländer, 16 Demos« kamen aus verschiedenen rechten Spektren Personen zusammen, wie es auch bei früheren PEGIDA-Demonstrationen und Aufzügen der rechten Verschwörungsszene der Fall war. Für den 05.04.2025 mobilisierte Thomas Bernt erneut auf den Messeplatz. Es fanden sich um die 40 Personen ein.

Startpunkt der rechten Demo, an der rund 40 bis 50 Personen teilnahmen, war die Frankfurter Festhalle. Von dort ging es zum Willy-Brandt-Platz. Begleitet wurde der Zug durch die Stadt von einem großen Polizeiaufgebot und nach Angaben der Beamten von rund 220 Gegendemonstranten. Wegen Sitzblockaden musste die Demo-Route mehrfach geändert werden. Es kam zu kleineren Zusammenstößen zwischen Polizei und Gegendemonstranten. Phasenweise herrschte auf allen Seiten eine aufgeheizte Atmosphäre, es gab aber laut Polizei „keine besonderen Vorkommnisse“.

Hessenschau

Blockaden am 05.04.

Kritik&Praxis hatte zu antifaschistischen Gegenprotesten auf dem Grünstreifen vor der Messe mobilisiert. Diesem Aufruf folgten an die 200 Personen. Nachdem der Anmelder der rechten Demo nach 14 Uhr immer noch keine große Mobilisierungskraft verzeichnen konnte und kläglich auf mehr Teilnehmende, die sich während dem Aufzug anschließen hoffte, liefen die Rechten über die Friedrich-Ebert-Anlage Richtung Hauptbahnhof. Auch anwesend war der rechte Streamer Sebastian Weber („Weichreite TV“), der versuchte den antifaschistischen Protest zu belästigen. Ebenfalls anwesend war der langjährige Neonazi Manuel Mann. Er war der Organisator des Martin Sellner Vortrags vergangenes Jahr im Marburger Umland.

Ab dem Moment des Loslaufens der Rechten kam es immer wieder zu Blockaden/-versuchen durch motivierte Antifas. Die Bullen räumte den Protest sehr zeitnah. An einer Stelle verfrateten die Staatsdiener die Blockade von einer Straßenseite auf die die andere. Dort war er geduldtet, auf der anderen Seite sollten der Verkehr reibungslos gelotst werden. Die Rechten liefen über den Hauptbahnhof zum Willy-Brandt-Platz. Durch die kleine Anzahl der anwesenden Nazis war es stellenweise schwer nachzuvollziehen wo im Verkehrschaos, welches durch die dynamische Situationen ausgelöst wurde, sich der Haufen befindet.

Am Willy-Brandt-Platz wurden die Nazis nach mehreren versuchten Blockaden am Märchen Brunnen stellenweise eingekreist. An der Stelle kam es zu einer brutalen Festnahme eines linken Demofotografen. Auch nachdem sich einzelne Aufzugsteilnehmende aus Haufen um den Brunnen gelöst haben und dachten durch den Gegenprotest schlendern zu können, kam es zu gewaltsamen Durchgreifen der Bullen gegen Antifas. Durch den nicht sonderlich großen Gegenprotest war es den Bullen ein leichtes auch die Blockaden einfach aufzulösen. Trotzdem war an einigen Stellen antifaschistischer Protest zu zögerlich und unorganisiert. An einigen Stellen glich der rechte Aufmarsch eher einem Schaulaufen, das an außen stehenden Linken vorbeiziehen konnte.

Die Bullen waren mit mindestens fünf männlichen Zivilbeamten unterwegs. Einige davon parkten vor der Poststelle an der Messe mit einem silbernen Auto mit Friedberger Kennzeichen. Daraus zogen sie einen E-Scooter, auf dem ein Zivibulle in blauer Trainingsjacke in den Protesten unterwegs war. Sein mit angereister Kollege war an einem auffälligem Tshirt mit dem Aufdruck des MTV Logos erkennbar.

Das Mobilisierungspotential aus dem März konnten die Rechten nicht halten. Es bleibt abzuwarten, ob sie einen erneuten dritten versuch wagen wollen. Bleibt auf dem laufenden zu neuen Ankündigungen aus dem rechten Spektrum! In den kommenden Tagen wird es beim Dokunetzwerk Rhein-Main eine Fotoauswertung zu dem Aufmarsch geben.