Zuerst berichtet bei der FR. Seit vergangenen Mittwoch belästigen fundamentale Abtreibungsgegner*innen an der Ecke Palmengartenstraße/Bockenheimer Landstraße bei der Frankfurter ProFamilia Beratungsstelle. Bis Ostern belästigen sie dort Menschen, die eine Abtreibung durchführen mögen/müssen etc. Aktuell ist es wichtiger denn je für das Recht auf Abtreibung zu kämpfen. Gegen antifeministische Schweine! Auch Feminismus bleibt Handarbeit, wie Genoss*innen dort vor wenigen Tagen gezeigt haben:

Im Zentrum von Warschau haben Aktivistinnen am Internationalen Frauentag eine Abtreibungsambulanz eröffnet – obwohl Schwangerschaftsabbrüche verboten sind. Sie nutzen einen rechtlichen Graubereich.
SZ
Am Wochenende haben Unbekannte Schmierereien gegen das Recht auf Abtreibung auf die Hauswand der Beratungstelle Pro Familia im Westend hinterlassen. Ein Schock für die Beratungstelle. Die Grünen fordern verstärkte Schutzmaßnahmen.
Unbekannte haben am Wochenende das Wort „Mörder“ an die Hauswand der Beratungstelle Pro Familia geschmiert. „Das ist eine neue Stufe der Eskalation. Das trifft uns sehr“, sagt Claudia Hohmann, die Leiterin der Beratungsstelle, der FR am Montag.
Erst am Morgen hatten sie die gesprayten Schmiereien – zwei Tage nach dem Weltfrauentag– entdeckt und Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei gestellt. Das Frauenreferat haben ihnen ein Plakat „My body, my choice“ zum Abdecken gebracht. „Denn dieses Wort ist eine Zumutung für die Frauen, die hier Beratung suchen, aber auch wir fühlen uns nicht mehr safe“, sagt Hohmann.
Eigentlich überrasche sie nichts mehr, denn seit Jahren protestieren Abtreibungsgegner:innen unweit der Beratungsstelle im Westend. In den Händen Rosenkränze und Plakate, auf denen steht „Unborn lives matter“ oder „Wir beten für dich“. Zweimal im Jahr für 40 Tage gibt es diese „Gebetsmahnwachen“. Seitdem der Bundestag das Schwangerschaftskonfliktgesetz im vergangenen Sommer verabschiedet hat, dürfen diese „Gehsteigbelästigungen“ nur noch mit der Abstandsregel von 100 Metern zu Eingängen von Kliniken, Praxen oder Beratungsstellen – und nicht mehr direkt gegenüber – stattfinden. „Aber das gilt nur für unsere Öffnungszeiten“, sagt Hohmann. Am Samstag habe es vor der Beratungsstelle Mahnwachen der Abtreibungsgegner:innen gegeben.
Auch die Frankfurter Grünen verurteilen den Angriff. Die Sprecherin Julia Frank, teilte mit: „Dieser Angriff ist ein Angriff auf das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und auf all jene, die sich tagtäglich für reproduktive Gesundheit und sexuelle Selbstbestimmung einsetzen.“ Das „Gehsteigbelästigungsgesetz“ sei zwar ein wichtiger Schritt, weise jedoch erhebliche Lücken auf. Daher forderten sie eine Nachbesserung des Gesetzes sowie verstärkte Schutzmaßnahmen für betroffene Einrichtungen.
Daniela Mehler-Würzbach, Stadtverordnete der Fraktion Die Linke im Römer, verurteilte die Schmiererei als „massiven Einschüchterungsversuch. […] . Wir verurteilen die Schmierereien und Gehsteigbelästigungen aufs Schärfste. Die Linke steht solidarisch an der Seite von Beratungssuchenden und Mitarbeiter:innen. Es braucht alle politische Unterstützung für einen freien Zugang zu Beratungsstellen und das Recht auf einen selbstbestimmten Körper!“