Beerdigung Busses - NPD und Hakenkreuz

Der vielfach vorbestrafte Nationalsozialist Friedhelm Busse ist am 26. Juli 2008 in Passau beerdigt worden. Busse war Vorsitzender der Volkssozialistischen Bewegung Deutschlands (VSBD) und der FAP. Seit knapp zwei Jahren war er wieder Mitglied der NPD. Er war unter anderem wegen Waffen- und Sprengstoffbesitzes in Haft. Seine letzte Haftstrafe bekam er wegen folgendem Satz: "Wenn Deutschland erst judenfrei ist, dann brauchen wir kein Auschwitz mehr". AntiRa-Telefon Essen

Etwa 90 Nazis nutzten die Beerdigung zur Verherrlichung des NS-Regimes. NPD-Vorstandsmitglied Thomas Wulff, der sich von seinen Kameraden nach dem SS-General "Steiner" nennen lässt, breitete eine Hakenkreuzfahne über dem Sarg aus. Direkt daneben stand der NPD-Vorsitzende Udo Voigt, der auch die Trauerrede hielt. Nach der Trauerfeier beleidigten und schlugen Nazis eine Einwanderin. Bereits am Friedhof war ein Pressevertreter verletzt worden.
Tod eine Hetzers (ReDok), Neonazi-Begräbnis in Passau: 18 Festnahmen (medienDENK), unserRadio, Mit Hakenkreuz auf dem Sarg beerdigt (Netz gegen Nazis)

Die NPD hat damit wieder einmal gezeigt, dass sie eine Partei von Nationalsozialisten ist. Die Vorfälle in Passau zeigen, wie richtig das Engagement von Antifas und ANK gegen die Beteiligung von Nazis an der Trauerfeier Riehs war.

Auf der bundesweiten Website der NPD wird der geschlagene Journalist als der Schuldige ausgemacht. Der "Hetzer" habe die TeilnehmerInnen der Beerdigung mit seiner Kamera "provoziert". Danach habe er sich in die politische Trauergruppe begeben und um sich getreten und geschlagen sowie den NPD-Vorsitzenden Voigt angreifen wollen. Nach dieser Täter-Opfer-Umkehrung verhöhnt die NPD den Journalisten als sadomasochistisch veranlagt.
NDR-Reportage zum Angriff auf den Journalisten

Am 31 Juli hat der NPD-Vorstand eine halbherzige Distanzierung von der Hakenkreuz-Aktion Wulffs, der selbst Funktionär der NPD ist, verabschiedet. Die Partei brauche keine "Symbolik von Gestern" heißt es dort. Die NPD-Erklärung dient wohl vor allem dazu, keinen Anlass für ein neues Verbotsverfahren zu schaffen. Dennoch hat die Erklärung für Streit zwischen den "Freien Kameradschaften" und der NPD geführt. NPD-Blog,

Das strategische Dilemma der NPD: Parteipräsidium distanziert sich von Thomas Wullf (Endstation Rechts)

Stellungskrieg in der NPD Überblicksartikel zum Streit in der NPD bei Spiegel-Online

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