Ausschreitungen nach Demonstration gegen Opernball in Frankfurt am Main

Presseerklärung der autonomen antifa[f]

An der diesjährigen Demonstration gegen den „Deutschen Opernball“ in der Frankfurter Oper beteiligten sich am Samstagnachmittag mehr als 1.000 Menschen. ImAnschluss an die Demonstration gegen den diesjährigenOpernball kam es zu Auseinandersetzungen zwischenDemonstrierenden und Polizei in der FrankfurterInnenstadt. Hierbei kam es zu massiven Übergriffendurch die Polizei.
Nachdem bereits in den letzten beiden Jahren mehrerehundert Menschen gegen den Opernball protestierten,sind dem Aufruf von Studierenden, dem linksradikalen…ums Ganze-Bündnis gegen den G8-Gipfel sowie einemregionalen Anti-G8-Bündnis unter dem Motto „Her mitdem schönen Leben“ über 1.000 Menschen gefolgt. Mitverschiedenen Motivwägen demonstrierten sie durch dieInnenstadt. Auf Transparenten wurde zu Protesten gegenden diesjährigen G8-Gipfel aufgerufen, die Abschaffungvon Studiengebühren gefordert und auf „den SkandalKapitalismus“ aufmerksam gemacht.

Sahra Brechtel, Sprecherin der autonomen antifa dazu:„Die Demonstration war ein Erfolg. Durch ein breitesBündnis ist es gelungen, Kritik an diesenunmenschlichen Verhältnissen in die Öffentlichkeit zutragen. Nicht zuletzt war die Demonstration auch eingelungener Auftakt für die weiteren Aktivitäten desbundesweiten …ums Ganze-Bündnisses. Wir bleiben dabei:der Kapitalismus muss weg. Eine Gesellschaft in dereigentlich immer weniger Arbeit nötig ist, aber dasLeben der Menschen immer prekärer wird, gehörtüberwunden.“

An der Hauptwache versuchten einige hundertDemonstrantInnen ihren Protest auch auf dieEinkaufsmeile Zeil zu tragen. Die Spontandemonstrationwurde jedoch sofort von der Polizei mit Hunden und demEinsatz von Schlagstöcken angegriffen. DieDemonstrantInnen setzten sich mit Flaschen und anderenWurfgeschossen zur Wehr.
Im Anschluss versuchten die Demonstrierenden ihren Wegauf der angemeldeten Route zu Opernplatz fortzusetzen. Auf der Fressgass wurde die Demonstration erneut voneinem Großaufgebot der Polizei gestoppt. Diese hatte,obwohl das Ordnungsamt an der Alten Oper eineKundgebung genehmigt hatte, die Straße abgeriegelt.Daraufhin wurde eine Barrikade aus Blumenkübelnerrichtet sowie Müllcontainer angezündet. Nachdem dieDemonstration an dieser Stelle aufgelöst wurde, griffdie Polizei die zurückweichenden DemonstrantInnen mitKnüppeln und Pfefferspray an, wobei mehrere Personendurch Pfefferspray und Schlagstöcke zum Teil schwerverletzt wurden. Die Demonstrierenden verteidigtensich mit Flaschen- und Steinwürfen gegen dieangreifende Polizei. Die Auseinandersetzungenverlagerten sich im Anschluss in die umliegendenStraßen. Dabei wurden auch mehrere Fensterscheibeneingeworfen und Polizeiwagen beschädigt.

Lars Mertens, Sprecher der autonomen antifa [f]erklärte hierzu, „nachdem es am Anfang so schien alshätte die Frankfurter Polizei wider Erwarten etwasdazu gelernt, hat sie am Ende des Abends doch zu ihrerrepressiven Form zurück gefunden. Wer versucht antikapitalistischen Protest mit Gewalt zu beantwortenmuss sich über die Reaktion nicht wundern. Dieverletzten Polizeibeamten können sich bei ihremPräsidenten bedanken.“

Die Polizei nahm im Laufe des Abends rund 100 Personenfest, die zur Zeit noch auf dem Weg ins bzw. bereitsim Polizeipräsidium in Gewahrsam sind.

Ein Polizeipräsident, der seit Monaten auf soziale Konflikte mit Massenfestnahmen und Polizeigewaltreagiere trage nur zu einer weiteren Eskalation bei,so Mertens abschließend.

Weitere Einschätzungen und Berichte

Opernballdemo - eine erste Billanz (AStA Uni Frankfurt)
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Die autonome antifa [f] hat die angkündigte Polizeistrategie in einer Erklärung kritisiert

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