Kundgebungen für eine Ausstellung über die Reichsbahn als Logistiker des Holocaust

Erkärung der Anti-Nazi-Koordination

Am bevorstehenden 26. und 27. Januar wird es bundesweit wieder Aktionen zur Durchsetzung der Ausstellung "11.000 jüdische Kinder - mit der Reichsbahn in den Tod" geben, an denen sich z.B. in Berlin Lea Rosh und das Ehepaar Beate und Serge Klarsfeld beteiligen werden. Wir kündigen hiermit für Samstag, 27. Januar von 12:00 - 15:00 Uhr eine Gedenkaktion im Frankfurter Hauptbahnhof an und fordern die Verantwortlichen der DB AG auf, unser Gedenken nicht zu stören. Der Anlage dieser Rundmail ist ein Flyer der bundesweiten Initiativgruppe zur Durchsetzung der Ausstellung zu entnehmen. Es werden darin Aktionen auch "in den Zügen ... und auf den Gleisen" angekündigt. Die Aktionen sind unsere Reaktion auf die trotz des öffentlich erweckten gegenteiligen Eindrucks weiterhin bestehende vollständige Blockadehaltung des DB-Vorstands und des Bundesverkehrsministeriums in der Frage der Ausstellung, die ursprünglich die französische Opferorganisation "Les Fils et Filles des Déportés juifs de France" um Beate und Serge Klarsfeld erarbeitet hatte (Hintergrundinformationen zum gesamten Vorgang und zum aktuellen Stand der Dinge unter http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56686).

Am Vorabend des Gedenktages zur Befreiung des KZ Auschwitz, Freitag, 26. Januar 2007 um 17:00 Uhr, werden wir vor der Frankfurter Börse (Börsenplatz) in einer Kundgebung auf unser Anliegen im gleichen Zusammenhang hinweisen. Die Deutsche Bahn AG als weltweit tätiges Logistik-Unternehmen plant bekanntlich den Börsengang. Wir wollen deshalb vor der Börse darauf hinweisen, daß die derzeitige Geschäftsführung der DB AG durch ihr Verhalten selber den Verdacht weckt, sich nicht klar und deutlich vom Geschäft der Holocaust-Logistik ihres Vorgängerunternehmens, der Deutschen Reichsbahn, abzugrenzen und daß wir es für unmöglich halten, daß das Nachfolgeunternehmen der Täterorganisation Reichsbahn Form, Ort und Inhalt des Gedenkens der Opferangehörigen unter deren Ausschluß diktieren will. Zu diesem Zweck planen wir die Projektion eines Bildes auf die Außenwand der Börse und wollen dazu Teile des Musikstückes "Different Trains" von Steve Reich zu Gehör bringen. Wir werden die PassantInnen und die MitarbeiterInnen der Börse informieren und unsere Flyer verteilen.

Siehe auch

Presserklärung weitere Proteste angekündigt.
In einer weiteren Erklärung hat die Initiative ihre bisherigen Erfolge und weiteren Forderungen zusammengefaßt.
In Frankfurt war zuletzt am 9. November dafür demonstriert worden, die Ausstellung in deutschen Bahnhöfen zu zeigen.
Die jungle world hat in ihrem Thema mehrere Artikel zum THema veröffentlicht. Daruner ein Interview mit der Initiatorin Beate Klarsfeld und einen Beitrag zum Gedenken auf deutschen Bahnhöfen

Siehe außerdem:

11.000 Kinder: Enteignung des Gedenkens (Erklärung der Anti-Nazi-Koordination)
Frühere Proteste für die Ausstellung 11.000 Kinder in Frankfurt
Allgemeine Informationen über die Ausstellung und die Reaktion der Bahn

Der Zug der Erinnerung, die Deutsche Bahn und der Kampf gegen das Vergessen zum Buch von Hans Rüdiger Minow

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