9. November 2006
Aktion für das Recht auf Gedenken vor dem Gebäude der Deutschen Bahn AG in Frankfurt

Aufruf der Anti-Nazi-Koordination Frankfurt am Main

Die Frankfurter Anti-Nazi-Koordination wird das Gedenken an die Opfer der Shoah am kommenden 9. November, dem Jahrestag der Pogromnacht von 1938, zum Anlasss nehmen, um vor dem Gebäude der Deutschen Bahn AG im Frankfurter Gallusviertel für das recht auf Gedenken in deutschen Bahnhöfen zu verteidigen.

Seit zwei Jahren behindert die Deutsche Bahn AG unter persönlichem Einsatz von Vorstandschef Hartmut Mehdorn eine Wanderausstellung der französischen Organisation "Les Fils et Filles des Juifs Déportés de France", die bereits in 18 großen Bahnhöfen Frankreichs gezeigt wurde.
Die Ausstellung erinnert an das Schicksal von 11000 jüdischen Kindern aus Frankreich, die während der deutschen Besatzung über das Schienenetz der Reichsbahn in die Vernichtungslager deportiert wurden - mitten durch Deutschland.
Die Auseinandersetzung über die unverständliche und arrogante Verweigerung der DB AG, diesen Ausstellungen auf ihren Bahnhöfen Platz einzuräumen, hat inzwischen die Dimension eines Eklats und international beachteten Skandals angenommen (http://news.independent.co.uk/europe/article1932740.ece; http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/L25337552.htm), der auch die Ebene der bundesdeutschen Regierung und des Parlaments erreicht hat (http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56583).

In mehreren deutschen Städten wird es am 9. November und auch danach dementsprechende Aktionen geben (vgl. den bundesweiten Flyer im Anhang).

Wir rufen die Frankfurter AntifaschistInnen auf: demonstriert mit uns vor dem Gebäude der DB AG, Frankfurt (Gallusviertel), Stephensonstraße 1, am Donnerstag, 9. November, 7 Uhr morgens. Wir wollen uns mit unserem Anliegen an die Beschäftigten der DB wenden und sie über unser Anliegen informieren!

Und ab 10 Uhr werden wir vor der Börse Frankfurt darauf hinweisen, daß wir den geplanten Börsengang der DB AG deutlich kritisch begleiten werden, wenn die Bahn das Gedenken an die 11000 jüdischen Kinder weiter behindert!

Siehe auch:

11.000 Kinder: Enteignung des Gedenkens
Die Deutsche Bahn AG verhindert weiterhin ein angemessenes Gedenken an deportierte jüdische Kinder

und Frühere Proteste für die Ausstellung 11.000 Kinder in Frankfurt
Allgemeine Informationen über die Ausstellung und die Reaktion der Bahn

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