Etwa 70 Nazis in Kelkheim und Königstein

Am 3. Oktober demonstrierten etwa 70 Nationalsozialisten in Königstein und Kelkheim. Anmelder war der hessische NPD-Vorsitzende Marcel Wöll.

In Kelkheim hatten sich ca. 50 AntifaschistInnen am Auftaktort der NS-Demo versammelt, um die Demonstration der Nazis zu verhindern oder die Nazis wenigstens direkt mit unserem Widerstand zu konfrontieren. Sie wurden von der Polizei weit abgedrängt, so dass die NS-Demo ungestört laufen konnte. Währenddessen demonstrierten mehrere hundert Kelkheimer BürgerInnen soweit weg wie möglich entfernt von den NationalsozialistInnen für den guten Ruf ihrer Stadt. Besonders wichtig war den OrganisatortInnen noch, dass der "Tag der deutschen Einheit" nicht von Nazis "mißbraucht" werden kann.

Auch in Königstein demonstrierte ein All-Parteien-Bündnis weit ab vom Geschehen und ohne die Nazi-Demo in irgendeiner Weise zu tangieren.

Die antifaschistische Mobilisierung war relativ schwach, weil wir erst spät von der Kundgebung erfahren hatten und die Nationalsozialisten nicht öffentlich für ihre Demonstration geworben hatten. Daher hatten wir lange gezweifelt, ob die Nazis tatsächlich kommen würden und daher nur mit halbherzig mobilisiert. 50-70 ihrer Aktivisten können NPD und "freie Kameradschaften" im Rhein-Main-Neckar-Gebiet inzwischen offensichtlich auch intern mobilisieren.

Erklärung der Anti-Nazi-Koordination zur NS-Demo am 3. Oktober und den zu geringen antifaschistischen Widerstand dagegen.

Hunderte demonstrieren gegen NPD (FR v. 4. Oktober)
Über 700 Demonstranten protestieren friedlich gegen NPD-Aufmarsch in Kelkheim (FNP vom 4. Oktober)
Hunderte demonstrieren gegen NPD-Aufmarsch in Königstein (FNP vom 4. Oktober)
Nach 45 Minuten war der ganze NPD-Spuk schon wieder vorbei (FNP vom 4. Oktober)
NPD in Königstein und Gegendemonstration (Bildergalerie der FNP)
Neonazis muss man die Stirn bieten (FR vom 5.10.2006)

siehe auch: NPD-Demos am 3. Oktober im Taunus? und den Mobilisierungsaufruf der Anti-Nazi-Koordination

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